Arbeit und Beschäftigung sind die Bausteine für eine zügige Integration und Eigenständigkeit. Für Zugewanderte, im Besonderen für geflüchtete Menschen, ist der Weg in Arbeit und Beschäftigung mit speziellen Herausforderungen und Hürden verbunden. Diese gilt es, erfolgreich zu meistern.

Der Zugang zum Arbeitsmarkt steht für diesen Personenkreis in engem Bezug zu Faktoren wie Aufenthaltsstatus, Kompetenzen, individuellen Voraussetzungen und Vermittlungschancen.

Zur Erstorientierung finden sich an dieser Stelle Informationen zum Beratungs- und Vermittlungssystem, Informationsquellen, Verweise auf Fördermaßnahmen und einzelne Projekte.

 

Zuständigkeiten in der Kreisverwaltung

Für Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie geflüchtete Menschen mit Duldung:

Information, Beratung und Unterstützung zu Fragen der Arbeitsaufnahme, Berufsausbildung und Praktika bietet der Fachdienst Migration.

Für geflüchtete Menschen mit Aufenthaltserlaubnis:

Das Kommunale JobCenter bietet umfassende Unterstützung, Beratung und Vermittlung in Fördermaßnahmen, Arbeit und Beschäftigung.

Wichtig

Für Menschen im Bezug öffentlicher Versorgungsleistungen (SGB II, AsylbLG) gilt die Besonderheit, konkretes Vorgehen immer vorab und in enger Absprache mit den zuständigen Fachdiensten (Kommunales JobCenter, Fachdienst Migration) zu klären und abzustimmen.  

Weitere Beratungs- und Vermittlungstellen

Die Agentur für Arbeit Wiesbaden bietet eine erste Beratung zur Integration in Arbeit und Ausbildung für Menschen mit Fluchthintergrund an. Die Terminvereinbarung ist über das Service-Center unter der zentralen Telefonnummer 0800 4 5555 00 gebührenfrei möglich. Näheres auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit.

An den Standorten Wiesbaden widmen sich Willkommenslotsen der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden und der Handwerkskammer Wiesbaden der Aufgabe, Flüchtlinge in Ausbildung und Beruf zu bringen. Ihr Beratungs- und Vermittlungsservice richtet sich an Mitgliedsbetriebe, geflüchtete Menschen, Ehrenamtsträger und soziale Einrichtungen. Ausführliche Informationen finden sich auf der jeweiligen Homepage.

 

Arbeitsmarktzugang

Eine allgemeine  Informationsquelle zu den Möglichkeiten des Arbeitsmarktzuganges für Flüchtlinge ist die Homepage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. 

Gut strukturiert vermittelt der Leitfaden Arbeitsmarktzugang und -förderung Flüchtlinge, Kundinnen und Kunden der Arbeitsmarktagenturen und Jobcenter Informationen zu Fragen rund um Aufenthaltsstatus, Zugang zum Arbeitsmarkt, Zuständigkeiten in der Vermittlung, Anerkennung von Abschlüssen, Leistungen des SGB II und SGB III, Verfügbarkeit und Vermittelbarkeit, Deutschkurse und weiterführende Kontakte.    

Arbeitsrecht

Faire Integration - Beratung zu arbeitsrechtlichen Themen für Geflüchtete und Personen aus Drittstaaten

Menschen aus dem Ausland, insbesondere Geflüchtete, sind in besonderem Maße von den verschiedenen Formen von Arbeitsausbeutung und prekärer Beschäftigung betroffen. Oftmals besitzen sie keine Informationen darüber, welche Rechte ihnen als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer in Deutschland zustehen oder wie sie ihre Rechte durchsetzen können. Das Team des IQ Projektes Faire Integration informiert Ratsuchende zu Arbeits- und Sozialrechten und hilft gegebenfalls, diese einzufordern. Beratung wird in mehreren Sprachen angeboten.

Unterstützungsangebote in der Corona-Krise

Das Team „Support Faire Integration (SFI)“ des DGB Bildungswerk BUND hat aufgrund der aktuellen Gegebenheiten Informations- und Unterstützungsangebote entwickelt:

  • FAQ „Corona und Arbeitsrecht“ bietet Antworten auf die wichtigsten Fragen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, zum Beispiel zum Kurzarbeitergeld, Home Office oder Urlaubsregelungen. Die Antworten sind auf Deutsch, Englisch, Spanisch und auf Arabisch verfügbar.
  • Bundesweite telefonische Beratung: Ratsuchende können alle Beraterinnen und Berater von Faire Integration kontaktieren und erhalten Beratung in ihrer Herkunftssprache. Eine Auflistung mit allen Beratungskontakten und Beratungssprachen in den jeweiligen Gebieten finden Sie hier: Beraterinnen und Berater von Faire Integration.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat mit der Reihe Faire Mobilität arbeitsrechtliche Informationen mit diversen Themen-Flyern entwickelt, die sich an geflüchtete Menschen richten. Die zweisprachigen Themen-Flyer (deutsch/englisch, deutsch/französisch, deutsch/arabisch, deutsch/persisch) können beim DGB Bestellservice (dgb-bestellservice.de) angefordert werden. Zudem ist eine Neufassung der Broschüre „Wissen ist Schutz“ erschienen, die sich ebenfalls in den Sprachen Englisch, Französisch und Arabisch an geflüchtete Menschen richtet.

Existenzgründung

Wir gründen in Deutschland ist die Seite der IQ Fachstelle Migrantenökonomie. Sie unterstützt Menschen aus EU-Ländern, Nicht-EU-Ländern und Flüchtlinge, die daran interessiert sind, sich in Deutschland selbstständig zu machen. Die Plattform ist in mehreren Sprachen aufrufbar. Sie gibt mit umfangreichen Informationen, die Schritt für Schritt durch den Gründungsprozess begleiten, Antwort auf Fragen, wie zum Beispiel erforderliche Qualifikationen und Genehmigungen oder zuständige Stellen. Die Antworten berücksichtigen die verschiedenen Arten des Aufenthaltsstatus.

Das Projekt ChancenNutzer im Social Impact Lab Frankfurt bietet jungen Menschen mit Migrationshintergrund Hilfestellung auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Die Gründungsunterstützung reicht von der Ideengenerierung und Ausarbeitung der konkreten Gründungsstrategie über Qualifizierung und Coaching bis hin zur Unterstützung während der Start- und Wachstumsphase einer selbstständigen Tätigkeit.

Für Unternehmen

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Das KOFA unterstützt kleine und mittlere Unternehmen dabei, Fachkräfte zu finden, zu binden und zu qualifizieren. Mit dem KOFA Wegweiser So gelingt die Integration von Flüchtlingen erhalten Unternehmen grundlegende Informationen und weiterführende Hinweise zu Fördermaßnahmen und finanzeller Unterstützung. Ebenso wie die Videos So integrieren Sie Flüchtlinge sollen diese dazu beitragen, Betrieben Entscheidungen und Vorgehen zu erleichtern.  

Für Beraterinnen und Berater

Die Handreichung für Beraterinnen und Berater: Grundlagen für die Beratung von Geflüchteten und ihre Vermittlung in Unternehmen ist im Rahmen der Arbeit im Netzwerk "BLEIB in Hessen II" von beramí-berufliche Integration e. V. erstellt worden. Der Verein berami e. V.  engagiert sich schwerpunktmäßig seit 1990 in der Beratung und beruflichen Qualifizierung von Frauen und Männern mit Zuwanderungsgeschichte.

Beratungsstellen im Rheingau-Taunus-Kreis

Sie sind zugewandert und wollen eine Schule besuchen, studieren oder arbeiten? Dazu bedarf es der Anerkennung vorhandener Abschlüsse. Menschen mit im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen finden in der IQ Beratungsstelle eine erste Hilfestellung und werden über Wege zur Anerkennung des beruflichen Abschlusses informiert. 

Hier können u. a. geflüchtete Menschen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, unabhängig vom Aufenthaltsstatus, eine kostenlose Beratung erhalten.

Kontakt

Erstberatungsstelle der Landeshauptstadt Wiesbaden

Landeshauptstadt Wiesbaden - Amt für Zuwanderung und Integration
Alcide-de-Gasperi-Straße 2
65197 Wiesbaden

Telefon0611 - 312 148
Telefax0611 - 315 911

Für geflüchtete Menschen im SGB II-Bezug ist das Kommunale JobCenter des Rheingau-Taunus-Kreises die erste Anlaufstelle, wenn es um Fragen der Anerkennung von ausländischen Bildungs- und Berufsabschlüssen geht.

Information online

Ergänzend vermittelt das Internetportal des Netzwerkes Integration durch Qualifizierung - IQ  Informationen zu dem Verfahren der Anerkennung sowie zu Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern weiterführender Stellen.

Anerkennung in Deutschland ist das digitale Portal des Bundesinstitutes für Berufsbildung (bibb) zum Thema Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Mit dem „Anerkennungs-Finder“, grundlegenden Informationen und einem erleichterten Zugang zu Beratung wird Ratsuchenden eine Hilfestellung angeboten.

Das Pflegequalifizierungszentrum (PQZ) Hessen bietet Unterstützung bei der individuellen Bedarfsermittlung, der Mitarbeitersuche und dem Anerkennungsprozess (Anerkennung des im Herkunftsland erworbenen Abschlusses), bei der Integration in den Betrieb oder der Nachbetreuung. Sie helfen bei der Suche nach den passenden Anlaufstellen und stellen Kontaktdaten ihrer Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner sowie perspektivisch eine Kurs-Buchungsplattform, Die Informationsplattform ANKA Hessen, zur Verfügung. Das PQZ Hessen vernetzt Angebote im Bereich des berufsbezogenen Spracherwerbs, der Kenntnisprüfung, der Anpassungslehrgänge und der Anerkennungsprüfung.

Nachqualifizierung ProAbschluss

Viele Beschäftigte erwerben im Laufe ihrer Arbeitszeit ein Fachwissen, das fast einem Berufsabschluss gleichgestellt werden kann. Durch individuell und passgenau zugeschnittene Maßnahmen, die in enger Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie den Kammern, Bildungsanbietern oder Berufsschulen geplant werden, kann daher ein Berufsabschluss berufsbegleitend oft in kurzer Zeit erreicht werden.

Im Rahmen der Initiative ProAbschluss beraten im Rheingau-Taunus-Kreis die Bildungscoaches des Vereins für Bildungs- und Kulturarbeit - Fresko e. V. interessierte Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer sowie Betriebe. Die Beratung zu den Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten einer beruflichen Nachqualfizierung erfolgt unverbindlich, neutral und kostenfrei.

Förderung im Rheingau-Taunus-Kreis

Die ProJob Rheingau-Taunus GmbH ist ein kreiseigenes, gemeinnütziges Unternehmen. Durch Beratung, Qualifizierung und kontinuierliche Betreuung werden Arbeitsuchende mit und ohne Migrationshintergrund auf ihrem Weg ins Berufsleben von Fachpersonal begleitet und gefördert. Zugangsvoraussetzungen zu den Fördermaßnahmen und die Berechtigung sind jeweils im Vorfeld abzuklären. Mehr Informationen zu aktuellen Angeboten finden sich auf der Homepage ProJob Rheingau-Taunus GmbH.

Förderangebote zur berufsorientierten sprachlichen Qualifizierung von Migranten und Migrantinnnen werden von Fresko e. V. - Verein für Bildungs- und Kulturarbeit angeboten. Die Homepage des Vereins informiert zu aktuellen Maßnahmen wie z. B. Berufssprachkursen, Kompetenzfeststellung Sprache und Sprachcoaching sowie den erforderlichen Zugangsvoraussetzungen.

Beschäftigungssuche Online

Die Suche nach aktuellen Stellenangeboten, Lehrstellen und Praktikumsplätzen im Rheingau-Taunus-Kreis und Umgebung unterstützt die Suchmaschine JobZENTRALE für den Rheingau-Taunus-Kreis. Die Dienste der JobZENTRALE sind in deutscher, englischer, französischer, russischer, ukrainischer, rumänischer, türkischer, arabischer und persischer Sprache abrufbar.  

Eine große und umfassende Suchmaschine für Jobs und Ausbildungstellen findet sich auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit. Neben Deutsch steht das Angebot der Bundesagentur für Arbeit auch in Englisch und Arabisch zur Verfügung.

Zusätzliche Anlaufstellen bei der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche für geflüchtete Menschen sind die Ausbildungsbörse der Handwerkskammer Wiesbaden, die Lehrstellenbörse der IHK oder das Lehrstellenradar

Einen Überblick über bundesweite, regionale als auch branchenbezogene Ausbildungsplatzbörsen und -portale vermittelt Aufbruch-Hessen

Projekte im Rheingau-Taunus-Kreis

Frauen kommen weiter - Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe und Integration geflüchteter Frauen und Migrantinnen

Die Frankfurter Stiftung CITOYEN entwickelte das Modellprojekt "Frauen kommen an Mentoring/Jobcoaching von geflüchteten Frauen zur Integration in Ausbildung und Arbeit" im Rahmen der Integrationsstrategie des Rheingau-Taunus-Kreises. 75 geflüchtete Frauen aus dem gesamten Kreisgebiet wurden über einen Zeitraum von drei Jahren (2018 - 2021) bei der Suche nach Arbeit und Ausbildung professionell unterstützt. Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes ist das Anschlussprojekt Frauen kommen weiter - Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe und Integration geflüchteter Frauen und Migrantinnen (2021 - 2024) ins Leben gerufen worden. Dabei können geflüchtete Frauen und Migrantinnen an vier Standorten im Rheingau-Taunus-Kreis (Idstein, Waldems, Bad Schwalbach und Geisenheim) an Kursen teilnehmen, um ihre Kompetenzen zu erhöhen, sich beruflich und gesellschaftlich in Deutschland zu integrieren.

Hand in Hand 

Im Raum Geisenheim ist der Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e. V. Träger eines Projektes zur beruflichen Orientierung für benachteiligte Personengruppen. Außerschulische Lernangebote und handwerklich-kreatives Ausprobieren stehen auf dem Programm des Projektes Hand in Hand. Jugendliche und junge Erwachsene erhalten von den Mitwirkenden Anregungen und Unterstützung auf dem Weg in Ausbildung und Beruf.

Online Projekte zur berufsbezogenen Sprachförderung

"Spielend Deutsch mit Bildern lernen" ist das Motto des GaLabau-Bilder-Wörterbuches, das in den Berufen des Landschafts- und Gartenbaues seinen Einsatz findet. Die DEGA GALABAU veröffentlichte in mehreren Ausgaben des brancheneigenen Magazins eine Doppelseite zum Sprachlernen, die verschiedene Arbeitsbereiche mit typischen Tätigkeiten und Gegenständen vorstellt. Von der Homepage lassen sich die erschienenen PDFs und Tondateien herunterladen und ausdrucken. Alle Folgen sind zudem in einem "interaktiven GaLaBau-Bilder-Wörterbuch" mit QR-Codes zusammengefasst.

Das Pflegequalifizierungszentrum (PQZ) Hessen bietet Unterstützung bei der individuellen Bedarfsermittlung, der Mitarbeitersuche und dem Anerkennungsprozess (Anerkennung des im Herkunftsland erworbenen Abschlusses), bei der Integration in den Betrieb oder der Nachbetreuung. Sie helfen bei der Suche nach den passenden Anlaufstellen und stellen Kontaktdaten ihrer Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner sowie perspektivisch eine Kurs-Buchungsplattform, Die Informationsplattform ANKA Hessen, zur Verfügung. Das PQZ Hessen vernetzt Angebote im Bereich des berufsbezogenen Spracherwerbs, der Kenntnisprüfung, der Anpassungslehrgänge und der Anerkennungsprüfung.

Berufliche Erfolgsgeschichten im RTK

Informieren Sie sich über Erfahrungen einiger Mitbürger mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg in die berufliche Zukunft: "Neue Wege im Beruf – Erfolgsgeschichten von geflüchteten Menschen".